Christliche Gemeinden in Österreich

 

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich weltweit zahlreiche christliche Gemeinden gebildet und sich in den meisten Fällen unter teils schwersten Bedingungen weiterentwickelt. Angefangen bei frühchristlichen Gemeinschaften bis hin zu den verschiedensten Ausprägungen in unserer heutigen Zeit unterlagen sie einem stetigen Wandel. Umso bedeutender ist die Tatsache, dass christliche Gemeinden in allen zeitlichen Epochen soziale, kulturelle und historische Veränderungen geprägt haben.

 

Was man unter „freier christlichen Gemeinde“ versteht

 

Per Definition bezieht sich eine freie christliche Gemeinde auf eine unterschiedlich große Gruppe von Menschen, welche sich wegen ihres gemeinsamen Glaubens an Jesus Christus zusammenfinden und mitunter alte Traditionen leben bzw. aufleben lassen. Die Zusammenkünfte finden in verschiedenen Formen statt und reichen kleinen Hauskirchen bis hin zu großen Kirchen, welche als Treffpunkt dienen.

 

Die Zugehörigkeit zu einer christlichen Gemeinde ermöglicht es, den Glauben an Jesus Christus im Rahmen einer engen Verbindung mit anderen Mitflieder der Gemeinschaft gemeinsam ausleben und miteinander austauschen zu können. Hierbei ist es unter anderem ein wichtiges Ziel, das eigene spirituelle Wachstum zu fördern und darüber hinaus die persönlichen Glaubenshorizonte zu erweitern.

 

Die wichtigsten Merkmale von christlichen Gemeinden

 

Das Fundament einer jeden christlichen Gemeinde ist die Gemeinschaft. Diese ermöglicht es den Mitgliedern, in Versammlungen Glaubensfragen zu diskutieren und sich gegenseitig zu unterstützen. Damit einher geht das Abhalten von Gottesdiensten in unterschiedlichen Größenordnungen sowie dem jeweiligen Anlass entsprechend. Das gemeinsame Singen von Liedern, die Durchführung von christlichen Ritualen sowie das Studieren der Bibeln gehören bei diesen Veranstaltungen zum festen Bestandteil.

 

Nicht in allen, aber in einem Großteil der Gemeinden werden zudem Studien über die Bibel sowie den damit verbundenen christlichen Glauben als einer Form der Weiterbildung angeboten. Hier ist es das Ziel, des christlichen Glauben der Mitglieder auszubauen und nachhaltig zu festigen. Anderen Gemeinden legen ihren Schwerpunkt wiederum auf ein ausgeprägtes Engagement in Bereich der sozialen Dienste. Der Fokus liegt in der Regel auf der Hilfe für in Not geratene Menschen auf der ganzen Welt.

 

Größere Gemeinden bietet allen Interessierten Gemeinschaftsgottesdienste an. Die Aufteilung in verschiedene Altersgruppen sowie die Berücksichtigung von individuellen Bedürfnissen sind hierbei bei christlichen Gemeinden üblich. Die jeweiligen Gemeinden werden normalerweise von einem Pastor oder einem Team von geistlichen gelleitet (Leiterschaft). Diese Personen kümmern sich sowohl organisatorische Belange als auch um die spirituelle Anleitung der teilnehmenden Menschen.

 

Diese Verbände christlicher Gemeinden gibt es Österreich

  • Bund der Baptistengemeinden in Österreich
  • Bund Evangelikaler Gemeinden in Österreich - Freie Christengemeinde
  • Pfingstgemeinde
  • Elaia Christengemeinde
  • Mennonitische Freikirche Österreich

Die Geschichte freier christlicher Gemeinden

 

Die Geschichte freier christlicher Gemeinden blickt auf mehr als zwei Jahrtausende zurück. Dabei fällt auf, dass die Historie von gesellschaftlichen Strömungen, technischen Errungenschaften und Ereignissen geprägt wurden. Das frühe Christentum (1. bis 4. Jahrhundert) wird durch Jesu Tod, die Auferstehung sowie die Himmelfahrt geprägt. Daraufhin verbreitet sich die Botschaft des Evangeliums durch die Jünger von Jesus Christus.

 

Auf diese Weise wurde der Grundstein für die Geburt zahlreicher kleiner christlicher Gemeinschaften gelegt. Einige Ableger christlicher Gemeinden konnten sich Römischen Reich ansiedeln und erfuhren regen Zulauf zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert. Die bekennenden Christen wurden als Bedrohung wahrgenommen und verfolgt. Erst unter Kaiser Konstantin erhielt das Christentum Schutz. Letztendlich folgte die Christianisierung, welche letztendlich eine soziale und politische Bedeutung mit sich brachte.

 

Die Epochen zwischen dem 4. und 11. Jahrhundert werden durch die Spaltung der Kirchen und Konzile geprägt. Während dieser Zeit entstanden innerhalb der christlichen Gemeinschaft die unterschiedlichsten theologischen Ansichten. Diese Entwicklung führte dazu, dass das Bestreben nach Einheit und Gemeinschaft wieder einen hohen Stellenwert einnahm. Die Konzile von Nicäa (324 n. Chr.) sowie von Chalcedon (451 n. Chr.) gelten in diesem Zusammenhang als wegweisend.

 

Während das Mittelalter (6. bis 15. Jahrhundert) von zahlreichen Verwerfungen innerhalb der einzelnen Kulturen geprägt wurde, schien das 16. Jahrhundert durch die Reformation unter Martin Luther die Wogen zu glätten. Widererwarten wurde Europa aufgrund der Glaubensfrage in den 30-jährigen Krieg mit falten Folgen für die Bevölkerung getrieben. Bis in unsere heutige Moderne galt es für christliche Gemeinden zahlreiche Veränderungen zu bewältigen.

 

Neben neuen theologischen Ansätzen ist insbesondere seit dem 20. Jahrhundert eine Ausbreitung des Christentums in globalen Ausmaßen zu verzeichnen. Spätestens mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts finden im Rahmen ökumenischer Bewegungen bestreben statt, welche die Einheit der Christenheit fördern soll.

 

Neue gesellschaftlich-theologische Ansätze und das erneute Bedürfnis nach einer grundlegenden Reformierung des Christentums spielen vor diesem Hintergrund eine zentrale Rolle für christliche Gemeinden.


Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/licht-kapelle-kirche-architektur-3176887/

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